Eine Idee zum Bau einer Zeitmaschine
hat der amerikanische Physiker Ronald Mallet vorgestellt. Dies berichtet
das Wissenschaftsmagazin "New Scientist". Mallet stützt
sich auf Albert Einsteins allgemeine Relativitätstheorie, nach
der jede Masse eine Krümmung von Raum und Zeit bewirkt.
Diese Krümmung kann man sich wie das Verbiegen eines Gummischlauchs
vorstellen: Ist die Kraft groß genug, schließt er
sich zu einem Ring, und sein Anfang und Ende kommen zusammen.
Auf die Raumzeit übertragen bedeutet das, dass sich in diesem
Ring Vergangenheit und Gegenwart begegnen. Ein Mensch könnte
in diesem System herumwandern und könnte doch in dem Moment
wieder herauskommen, in dem er es betreten hat.
Mallet, der an der Connecticut-Universität theoretische
Physik lehrt, behauptet nun, dass ein im Kreis laufender Laserstrahl
eine solche Krümmung der Raumzeit erzeugen könnte, wenn
ihm ein zweiter Strahl entgegenläuft. Die dafür nötige
Energie wäre allerdings gewaltig. Da kam Mallet die Entdeckung
des Harvard-Physikers Lene Hau entgegen, dem es Anfang des Jahres
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gelungen war, in einem ultrakalten Bad von Atomen die Geschwindigkeit
des Lichts von 300.000 Kilometer auf wenige Meter pro Sekunde
zu verlangsamen. Das würde die Verwirklichung eines gekrümmten
Systems einfacher machen.
"Ich sage nicht, dass es einfach ist. Aber wir reden hier nicht
mehr nur über exotische Technologien", sagt Mallet. Doch
selbst wenn das Experiment gelingen würde: Eine Zeitmaschine,
in der sich Menschen auf die Reise machen könnten, ist auch
dann längst nicht in Reichweite, räumt Mallet ein. Ist
es doch völlig unklar, wie sie ein solches System nützen
könnten.
Amerikanische Experimentalphysiker wollen es nun mit einzelnen
Teilchen versuchen. Beim verstorbenen Großvater auf einen
Zeitsprung vorbeizuschauen, bliebe auch dann unmöglich, wenn
Mallets Zeitmaschine mit menschlichen Passagieren funktioniert:
Sie erlaubt nur Reisen zwischen den Zeitpunkten ihres Ein- und
Ausschaltens.
Webreporter: Ulrich Dewald
Quelle: Bild
der Wissenschaft online
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