Suchen
Home
     
  Porträt
        
 

 
 

Eine der zahlreichen Anekdoten stammt von Susanne Markwalder, mit der Einstein in Zürich musizierte. Sie erzählt aus ihrer Erinnerung:

"An einem Sommertag wollte er eben seine Geige hervorholen und die Balkontüre schließen, als er aus einem Nachbarhaus eine Klaviersonate von Mozart spielen hörte. Wer ist die Pianistin? erkundigte er sich. Kennen Sie sie? Ich erklärte ihm, es scheine eine Klavierlehrerin zu sein, die in einer Dachwohnung hause. Hastig packte er die Geige unter den Arm und stürmte ohne Kragen und Krawatte davon. Meinen Ruf: <Herr Einstein, so können Sie nicht gehen!> hörte er nicht und wollte er nicht hören. Kurz darauf fiel die Gartentür in`s Schloß und nicht lange dauerte es, bis wir zur mozartschen Sonate eine Geige als Begleitmelodie hörten.

Als Einstein zurückkam, rief er begeistert:
<Das ist ja ein reizendes Jüngferchen! Von nun an werde ich öfters mit ihr spielen!>

Später lernten wir sie ebenfalls kennen. Es war das schon betagte Fräulein Wegelin, die einige Stunden später bei uns in einem schwarzen Seidenkleid vorsprach und sich schüchtern erkundigte, wer der seltsame junge Mann gewesen sei. Wir beruhigten Sie, daß es sich um einen harmlosen Studenten handele. Sie erzählte uns, wie erschrocken sie gewesen sei, als der unbekannte Musiker, mit dem Ruf: <Spielen Sie ruhig weiter!> einfach in ihr Zimmer gestürmt sei."

 
    © 1998-2010 Anja Haselmann  - Rechte am Archivmaterial liegen beim jeweiligen Urheber         » » Zum Impressum