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  Porträt
        
 
 
Einsteins Mutter war eine große Pianistin und hielt ihren Sohn vom 6. Lebensjahr an, das Violinspiel zu erlernen. Durch Begabung, Freude am Spiel und beständiges Üben wurde Einstein zu einem guten Geigenspieler. Sein Instrument hat ihn während aller Lebensstationen begleitet.

Selbst in den Sitzungen der Akademie der Wissenschaften erschien er mit dem Geigenkasten unter dem Arm. Der von ihm bevorzugte Komponist war Johann Sebastian Bach, aber auch Mozart und einige italienische Volkslieder spielte er gern. Zu Beethoven und Händel fand er wenig Beziehung. Wo immer Einstein auftauchte, fand er eine musizierende Gruppe, der er sich anschließen konnte.

Die Zurückhaltung, mit der Einstein in seinem ausgeprägten Individualismus den Mitmenschen sonst begegnete, wich einer freundschaftlichen Offenheit, wenn es um Musik ging. Zu seinem späteren Assistenten Dr. Ludwig Hopf konnte er ein besonders herzliches Verhältnis finden, weil Hopf als guter Pianist ihn am Klavier begleitete. Die Unkompliziertheit, mit der Einstein durch die Musik Sympathien empfing und austeilte, wird durch eine kleine Episode verdeutlicht, die sich in Prag ereignete: Als er einen Vortrag halten sollte, spielte er statt dessen dem Publikum zu dessen Zufriedenheit auf seiner Geige vor.

Besonders innig wurde Einsteins Verhältnis zu seiner Schwester Maja durch das gemeinsame Musizieren. Maja ist zwei Jahre nach Einstein in München geboren worden. Sie studierte in Zürich und Bern, wo sie mit einer Dissertation über Romanistik promovierte. Maja war als Pianistin hoch begabt und diejenige, die Einstein menschlich am nächsten gestanden hat.
 
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