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Datum unbekannt |
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Ein Mitschüler, Hans
Byland, gibt eine ausführliche Beschreibung von Einsteins
Spiel:
"Eines Tages trafen wir uns, um Mozartsonaten zu spielen.
Als Einsteins Geige zu singen anhob, schien das Gemach sich
zu weiten - zum ersten Mal entstand der ganz echte Mozart
vor mir, umflossen von der hellenischen Schönheit seiner
klaren Linie, bald in schalkhafter Grazie, bald machtvoll
erhaben. <Das ist gottvoll, wir müssens wiederholen!>
rief er aus. Welch feuriges Spiel! Ich erkannte ihn nicht
mehr; das war also der geniale Spötter, der so viele
vor den Kopf stieß.
Es konnte nicht anders sein. Einstein zählte zu den Doppelnaturen,
die durch eine stachlige Hülle das zarte Reich ihres
intensiven Gefühlslebens zu schützen wissen. Aber
oft, nachdem kaum der letzte Ton verklungen war, riß
uns ein Witzwort aus unserem Himmel herab, die Stimmung mutwillig
zerstörend. Jede Gefühlsschwärmerei haßte
er und bewahrte sich auch in leicht entzündlicher Umgebeung
ein kühles Blut." |
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